Psychotherapie – Wendepunkt in Lebenskrisen

Lebenskrisen haben vielfältige Ursachen:

Wenn persönliche oder berufliche Probleme zu einer andauernden Belastung werden so dass man buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, Lösungsversuche nicht richtig greifen wollen und sich ein Gefühl von lähmender Angst und Ratlosigkeit breit macht, dann sind oft seelische und psychosomatische Beschwerden die Folge: psychische Erschöpfungszustände und Depressionen, Phobien und Angstzustände sowie eine Vielzahl von körperlichen Symptomen wie Kopf- und Rückenschmerzen, Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Konzentrations- und Leistungsstörungen sowie Ess-Störungen und Suchterkrankungen.

Werden die Ursachen dieser psychosomatischen Beschwerden nicht rechtzeitig erkannt, so gerät der Mensch nicht selten in einen Teufelskreis von zunehmenden seelischen und körperlichen Beschwerden. Er fühlt sich den Alltagsbelastungen immer weniger gewachsen, zieht sich aus den gewohnten Lebenszusammenhängen immer mehr zurück und gerät dadurch näher an den Abgrund. Tiefe Verzweiflung und Gefühle von Verlassenheit und Einsamkeit engen die Handlungsfähigkeit immer weiter ein. Häufig wird in Krisensituationen verstärkt auf Suchtmittel zurückgegriffen, um eine kurzfristige Entlastung herbeizuführen.

Der Tiefpunkt kann zum Wendepunkt werden:

Wenn alle Versuche, sich und das Leben wieder in den Griff zu bekommen nicht zu der gewünschten Verbesserung führen, gelangt der Mensch nicht selten zu dem Schluss: „So kann und will ich nicht mehr weitermachen!“ Hinter diesem Satz steht die Einsicht, dass es ohne eine grundlegende Um- und Neuorientierung, verbunden mit Veränderungen der gewohnten Einstellungs- und Verhaltensmuster, keinen Ausweg aus der Krise gibt.

Drei Schritte auf dem Weg aus der Krise:

Sehen:

In der Psychotherapie geht es zunächst um eine behutsame und genaue Analyse der gegenwärtigen Krisensituation samt aller bedeutsamen Auslöse- und Entwicklungsbedingungen.

Verstehen:

Seelische Konflikte und psychosomatische Erkrankungen gründen in frühkindlichen Erfahrungen oder werden durch schwerwiegende körperliche und seelische Traumatisierungen ausgelöst. Im geschützten Raum einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung können emotional belastende Erinnerungen und Erfahrungen an- und ausgesprochen und therapeutisch aufgearbeitet werden.

Verändern:

Das Ziel der psychotherapeutischen Begleitung ist es, vom „Überleben“ (führt in die Krise) zum gelingenden „Leben“ (nach der Krise) zu kommen. Dazu ist es notwendig, alte, lebenshinderliche Einstellungs- und Verhaltensmuster aufzugeben und durch neue, lebensförderliche Verhaltensmuster zu ersetzen.